Säge oder Schere?
Je nach Dicke der zu schneidenden Äste sind Schere oder Säge die richtige Wahl als Werkzeug. Dabei steht Ihnen verschiedenste Ausstattung zur Verfügung. Nach wie vor unangefochten gilt die Säge als Favorit. Der Blick Richtung Scheren lohnt sich, wenn vorwiegend dünnere Äste und Zweige geschnitten werden sollen. Eine geringere Verletzungsgefahr und ein geringeres Mitschwingen der Äste als beim Einsatz von Sägen spricht für die Scheren.
Astdurchmesser | Werkzeug |
---|---|
< 25 mm | Gartenschere |
20–45 mm | Astschere |
> 40 mm | Säge |
Der zuverlässige Klassiker: die Gartenschere
In jeder guten Ausstattung zur Gartenarbeit und Gehölzpflege darf eine Gartenschere nicht fehlen. Bei Zweigen oder Ästen bis etwa 25 mm Astdurchmesser reicht die Schnittleistung der einfachen Gartenschere aus. Heutzutage sind die meisten Scheren bereits ergonomisch geformt. Sogar für Linkshänder gibt es besonders gefertigte Gartenscheren. Bei Scheren aus dem Profisegment, wie z. B. von den Herstellern Felco oder Löwe, sind alle Teile der Schere austauschbar. Das macht die Gartenschere einfach in der Wartung.
Der große Bruder der Gartenschere: die Astschere
Sträucher und Bäume mit einem Astdurchmesser bis etwa 45 mm können ideal mit der Astschere geschnitten werden. Durch die langstieligen Griffe ist dabei mehr Hebelwirkung und somit auch das Schneiden dickerer Äste möglich. Abhängig von Holzart und Größe entscheidet sich, welches Schnittsystem genau gebraucht wird. Mithilfe einer Gestängesäge oder einer Raupenschere lassen sich Äste auch noch in größeren Höhen bis etwa 7 m erreichen.
Wichtig zu beachten:
Um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten, ist es wichtig, die angegebenen Schnittstärken nicht zu überschreiten. Sachgerechte Anwendung schont außerdem die Schere, wodurch die Gefahr von Klingenbrüchen und anderen Beschädigungen sinkt.
Unterscheidung Amboss-Schere und Bypass-Schere
Für Trockenes und Verholztes: die Amboss-Schere
Zum Abtrennen von trockenen und verholzten Pflanzenteilen eignet sich besonders die Amboss-Schere. Der Ast wird durch Druckausübung abgequetscht und weniger abgeschnitten. Eine scharfe Klinge trifft dabei auf eine ebene Oberfläche. In der Pflege ist die Schere weniger anspruchsvoll, da sich kein Pflanzensaft o. ä. an Reibflächen absetzen kann. Das hat zur Folge, dass die Schere länger leichtgängig bleibt.
Richtige Werkzeugpflege:
Durch regelmäßiges Reinigen der Klinge und dem Ölen von beweglichen Teilen bleibt die Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit der Geräte erhalten. Hierzu gibt es geeignete Sprays sowie Öle. Um die Schnittleistung zu sichern, ist das Schärfen der Klinge ebenfalls unerlässlich.
Für frische und unverholzte Triebe: die Bypass-Schere
Im Gegensatz zur Amboss-Schere eignet sich die Bypass-Schere besser für frische und unverholzte Triebe. Durch die vorbeischerende Schnittwirkung kommt es seltener zum Ausfransen der Rinde am Schnittrand. Es entstehen keinen Quetschungen, was eine verbesserte und beschleunigte Wundheilung mit sich bringt. Bei stammnahen Schnitten, wie sie z. B. bei Steinobst nötig sind, werden mit der Bypass-Schere präzisere Ergebnisse erzielt.
Der Liebling: die Astsäge
Kein anderes Werkzeug ist in der Baumpflege gefragter als die Säge. Astsägen sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich. Neben Modellen mit feststehendem Sägeblatt gibt es auch klappbare Sägen, bei denen das Sägeblatt zum Schutz vor Verletzungen beim Transport in den Griff eingeklappt werden kann.
Doch welche Kriterien sind bei der Wahl der geeigneten Säge zu beachten?
Als Allrounder bieten sich Sägeblätter mit einer Länge von 27–35 cm an. Diese lassen sich am Unterschenkel transportieren und bewältigen problemlos Astdurchmesser bis zu 20 cm.
Die Schnittführung ist abhängig von Blattstärke, Zahnweite und Schränkung. Während sich für Totholz eine Säge ohne Schränkung mit geringer Blattstärke und kleiner Zahnweite eignet, würde diese Säge bei frischem Holz ins Stocken geraten. Für Stabilität beim Zurückführen der Säge sorgt die Blattstärke. Je größer die Zahnweite des Blattes, umso mehr Sägespäne werden beim Sägehub aufgenommen und aus dem Schnitt befördert.
Für Arbeiten auf dem Boden oder von der Leiter aus sollte ein gerades Sägeblatt gewählt werden. Für Schnitte in extremen Positionen, weit vom Körpermittelpunkt entfernt, empfiehlt sich eine gebogene Säge, welche in den Schnitt zieht.
Wichtig zu beachten:
Um brütende Vögel zu schützen, ist es laut Bundesnaturschutzgesetz nicht gestattet, Gehölze und Hecken im Zeitraum vom 1 . März bis zum 30. September zu beschneiden. Ein schonender Form- und Pflegeschnitt ist jedoch erlaubt.