Jedes Jahr wieder kommen Meldungen, dass ein Hundebesitzer seinen Hund bei sommerlich heißen Temperaturen im Auto zurückgelassen hat. Der Hund kann durch zu viel Hitze und Sonneneinstrahlung ernste, gesundheitliche Probleme bekommen und daran verenden. Wir zeigen Ihnen in folgendem Blogbeitrag, wie Sie mit Ihrem Hund bei Hitze die Sommerzeit unbeschwert genießen können. Zudem erhalten Sie wichtige Punkte für die Erstversorgung in einem Notfall.

10 coole Tipps für den Sommer mit Hund

Wenn der Sommer mit seinen teilweise über 30 °C schwülen Temperaturen kommt, können wir Menschen die Hitze ausgleichen indem wir schwitzen. Flüssigkeit wird über die Schweißdrüsen unserer Haut nach außen geleitet und kühlt uns. Diese Möglichkeit hat der Hund nicht. Ein Hund schwitzt nicht wie ein Mensch über die Haut, denn er besitzt im Gegensatz zu uns Menschen nur sehr wenige Schweißdrüsen. Schweißdrüsen haben Hunde hauptsächlich an den Pfoten. Sie dienen als eine wichtige Möglichkeit, um den Körper zu kühlen. Diese merokrinen Drüsen werden aktiviert, wenn beim Hund die  Körpertemperatur ansteigt, weil er gestresst oder ängstlich ist. Daher kann man oft feuchte Pfoten bei gestressten oder nervösen Hunden erkennen oder fühlen. Die Pfoten sind natürlich im Größenverhältnis zum Hundekörper nur eine geringfügige Möglichkeit zum Temperaturausgleich.

Mit den folgenden 10 Tipps helfen Sie Ihrem Hund die Sommertage bei großer Hitze gut zu meistern. 

  1. Verpassen Sie Ihrem Hund ein sommerliches Haarkleid. Langhaarige Hunde sollten mehr als sonst gebürstet werden, so entsteht ein luftiges, gegen Hitze isolierendes Fell. Vorsicht beim Sommerhaarschnitt. Das Fell nicht zu kurz schneiden, sonst geht die Isolierung verloren und die Sonnenstrahlen können direkt auf die empfindliche Hundehaut gelangen. Fragen Sie lieber bei Ihrem Tierarzt nach. Er kann Ihnen fachkundige Tipps geben.
  2. Legen Sie die Hauptspaziergänge auf die kühleren Morgen- und Abendstunden, wenn die Temperaturen erträglicher sind. Meiden Sie die Mittagshitze.
  3. Vermeiden Sie Spaziergänge auf Asphalt, da dieser sich so aufheizen kann, dass es zu Verbrennungen an den Pfoten kommen kann.
  4. Wählen Sie Routen für Ihren Hundespaziergang mit viel Schatten und ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  5. Verschaffen Sie Ihrem Hund Abkühlung: Nutzen Sie, wenn möglich, Routen mit Badestellen für den Hund. Ein Sprung ins frische Nass kühlt hervorragend und bereitet dem Hund Freude. Sie können auch im Garten mit einem Kinderplanschbecken oder Wasserschlauch dem Hund ausreichend Abkühlung verschaffen. Den Hund aber niemals zwingen, wenn er keine Abkühlung möchte oder nicht freiwillig ins Wasser geht.
  6. Kühle Stein- oder Fliesenböden sind im Sommer besser als das warme Körbchen.
  7. Legen Sie ein feuchtes Tuch auf den Boden, dann kann sich Ihr Vierbeiner bei starker Hitze darauflegen und abkühlen.
  8. Immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stellen. Hunde regulieren beim Hecheln über die Zunge ihre Körpertemperatur und benötigen daher viel Flüssigkeit, um die Schleimhäute feucht zu halten.
  9. Bieten Sie kleinere Fressportionen über den Tag verteilt an, um den Magen-Darm-Trakt zu schonen.
  10. Gönnen Sie Ihrem Hund an heißen Tagen mehr Ruhe als sonst. Spielen im Garten ist gut, aber sagen Sie Ihrem Hund, wann es genug ist. Es gibt immer wieder vierbeinige Kandidaten, die es trotz Hitze gern übertreiben.

Das Auto als tödliche Falle für den Hund

Lassen Sie Ihre Hunde im Sommer niemals im geparkten Auto zurück – auch nicht für ein paar Minuten. Hitzschlag und Sonnenstich sind bei Hunden keine Seltenheit. Wenn Sie Ihren Hund im Sommer bei hohen Temperaturen im Auto lassen, kann das für ihn zur tödlichen Hitzefalle werden. Selbst wenn Sie das Auto im Schatten parken und die Fenster geöffnet lassen, verändert sich die Innentemperatur innerhalb von wenigen Minuten. Aus 20 °C auf dem Außenthermometer werden schnell 27 °C und nach einer Stunde 46 °C im Wageninneren. Bei 36 °C Außentemperatur sind bereits nach fünf Minuten 40 °C im Wageninneren erreicht. Dies führt zu medizinischen Notfällen beim Hund.

Sonnenstich und Hitzschlag beim Hund

Beim Sonnenstich überhitzt das Gehirn, beim Hitzschlag ist der gesamte Körper betroffen. Der Sonnenstich kann auch bei einer noch angenehmen Lufttemperatur durch die auf den Haupt und Nacken brennende Sonne ausgelöst werden. Beim Hitzschlag hingegen ist die hohe Umgebungstemperatur, wie beispielsweise im heißen Auto, hauptsächlich verantwortlich und nicht die direkte Sonneneinstrahlung.

An folgenden Symptomen erkennen Sie einen Hitzschlag

Wenn Ihr Hund folgende Symptome aufweist, sollten Sie nicht zögern, sondern schnell handeln. 

  • flache, schnelle Atmung
  • erhöhte Pulsfrequenz
  • dickflüssiger Speichel
  • extremes Hecheln
  • Muskelzittern
  • erhöhte Temperatur des Hundes
  • rote Zunge
  • blasse Schleimhäute
  • Erbrechen, Krämpfe, Durchfall
  • Gleichgewichtsstörungen 
  • Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe im Notfall:

Dem Hund langsam dosiert Wasser anbieten, das Wasser darf nicht eiskalt sein. Bitte niemals unter Zwang einflößen, sonst könnte Wasser in die Lunge gelangen. Bei Bewusstlosigkeit den Hund in die stabile Seitenlage bringen (Hinterteil höher lagern, Kopf und Wirbelsäule in gerader Linie ausrichten, Vorder- und Hinterläufe auseinander ziehen, Kopf überstrecken und Zunge aus dem Fang herausziehen). Den Hund bestenfalls auf ein angefeuchtetes Tuch legen. Auch Haupt und Hals mit einem feuchten Tuch kühlen. Wenn sich die Tücher erwärmt haben, sofort ersetzen. Die Hundepfoten stets gut nasshalten und den ganzen Hundekörper langsam von unten nach oben kühl befeuchten. Bitte keinesfalls kaltes Wasser über den Hund schütten! Hundenäpfe, Wasserbehälter und das Nordforest Erste-Hilfe-Set für Hunde für unterwegs finden Sie im Onlineshop unter Jagdhundezubehör.

Solange Sie die 10 oben genannten Tipps beherzigen, werden Sie nicht in die Situation kommen, den Ernstfall zu erleben. Trotzdem ist es nie verkehrt, für alle Eventualitäten vorbereitet und gerüstet zu sein.