Wir alle haben es gesehen oder sogar erfahren: Größere Schadereignisse im Wald führen zur teilweisen oder gänzlichen Entwaldung größerer Flächen.

Die Folge daraus ist entweder eine natürliche Sukzession oder eine Neuanpflanzung – in jedem Fall aber eine dicht bewaldete Fläche, welche schwierig oder gar nicht zu bejagen ist. Hinzu kommt, dass nicht wenige Waldbesitzer ihre Neuanpflanzung durch einen Zaun komplett schützen, somit aber die Jagdfläche verkleinern und den Druck auf die verbliebene Fläche erhöhen. Nach einem Sturmschaden hat der Waldeigentümer sehr viel Arbeit, um die Flächen zu räumen und für eine Neubegründung vorzubereiten. Dem einen oder anderen Waldbesitzer entfällt in dieser hektischen Zeit möglicherweise der Blick für die Jäger und die guten Möglichkeiten einer gemeinsamen Planung zum gegenseitigen Vorteil.

Jagd und Forst als Team

Suchen Sie also das Gespräch! Eine gemeinsame Planung kann für den Waldbesitzer und die Jagdausübungsberechtigten gleichermaßen einen großen Nutzen bringen.

Wie kann man nun gemeinsam eine Forst- und Jagdstrategie entwickeln und umsetzen? Vor-Ort-Termin und Arbeit an Planungskarten haben sich hier als sinnvolle Abläufe etabliert.

Folgende Fragen sollten dabei zur Diskussion stehen:

  • Was wird gepflanzt?
  • Wird ein Zaun errichtet?
  • Welche Wildarten kommen vor?
  • Wo sind Wildwechsel? Daraus ergibt sich eine Planung der Jagdeinrichtungen.
  • Wo kann ich Hochsitze errichten?
  • Plane ich Jagdschneisen, Wildäcker u. a. in die Pflanzung mit ein?
  • Welche Zuwegungen zu den Einrichtungen und Wildäsungsflächen gibt es?

Nach der Ortsbesichtigung sollte eine gemeinsame Planung anhand von Karten erfolgen. Haben sich die Parteien über die Aufgaben und die Finanzen geeinigt, kann die Umsetzung mit zeitlichen Absprachen, Kostenübernahmen und Ausführungen abgestimmt werden.

To-Do-Liste

Standorte für Hochsitze, Wildwiesen und deren Zuwegungen werden in der Fläche festgelegt und möglichst auch markiert (Pflöcke mit Farbmarkierungen oder Absperrband). Daraufhin kann die Planung der Pflanzungen erfolgen. Zäune können unter Umständen als „Zwangswechsel“ eingesetzt werden. Sauenklappen sollten in Wildschutzzäune integriert werden, sofern Schwarzwild vorkommt. Ausweich-Äsungsflächen mit Jagdruhezonen minimieren den Druck auf Anpflanzungen und schaffen Wildruhezonen. Kirrungen mit guten Zuwegungen werden auch viel regelmäßiger bestückt als solche mit längeren Fußstrecken.

Für eine effektive Bejagung haben sich Hochsitze mit sternförmig angeordneten Jagdschneisen bewährt. Hier kann man unter Umständen auch eine kleine Wildwiese anlegen. Salzlecken, Sulen oder Mahlbäume können alle geplant angelegt werden.

Gemeinsam sind wir stark

Nutzen Sie bei diesen großen Waldschäden Ihre Möglichkeiten die Jagd und den Forst zu einem gemeinsamen Ziel zu bringen. Diese exemplarische Handkarte zeigt eines von vielen Beispielen des gemeinsamen Handelns. Für eine größere Ansicht einfach auf die Karte klicken.

Waidmannsheil!